Narzisstischer Missbrauch
Narzisstischer Missbrauch ist gefährlich. Gleichzeitig ist nicht jeder Mensch mit starken narzisstischen Anteilen ein Narzisst im Sinne einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Dieser Unterschied ist bedeutsam, jedoch spielt es für den Missbrauch und das Opfer keine Rolle, ob der Täter von einem Psychiater diagnostiziert wurde. Es geht um emotionale Abhängigkeit und toxische Dynamik.

Nach der Trennung von Narzisst*Innen muss das verletzte Selbstvertrauen aufgebaut und gestärkt werden. Denn die schmerzhaften Beziehungserfahrungen verursachen meist, auch bei sonst sehr sicheren Typen, ein ängstlich-vermeidendes Bindungsverhalten. Aus einer vermeintlichen Position der Schwäche kommt es zu tiefer Verunsicherung und abhängigen Strukturen, welche einen Kreislauf traumatisierender Partnerwechsel mit sich bringen. Zurück bleiben zutiefst verunsicherte, traumatisierte und verletzte Menschen, die am Versuch ihr lebenslänglich erlebtes Bindungstrauma in aktuellen Beziehungen zu heilen, scheiterten. Um aus diesem Kreislauf (Traumabonding) auszubrechen, ist häufig eine therapeutische Begleitung anzuraten.